
Was ist Momentan mit Matcha los?
Matcha erlebt weltweit einen regelrechten Boom. Auf Social Media, in Coffeeshops und Teebars wird er als gesundes Trendgetränk gefeiert. Seine leuchtend grüne Farbe, der fein-cremige Matcha Latte und die vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten machen ihn heute zu einem Lifestyle-Produkt. Doch hinter dem grünen Pulver steckt weit mehr als ein kurzer Hype . Matcha ist echtes japanisches Handwerk.
Die Grundlage für Matcha ist Tencha, ein besonders aufwendig produzierter Grüntee. Die Teesträucher werden mehrere Wochen vor der Ernte beschattet. Durch dieses Verfahren bilden die Blätter mehr Chlorophyll und Aminosäuren, was für die intensive grüne Farbe, das reiche Umami und den milden, komplexen Geschmack sorgt. Nach der Ernte werden die Blätter schonend gedämpft, getrocknet und von Stängeln und Adern befreit. Nur dieses reine Blattmaterial darf anschließend auf traditionellen Granitmühlen zu Matcha vermahlen werden.
Hier liegt auch der Unterschied zu billigem, gemahlenem Grüntee, der oft als „Matcha“ vermarktet wird: Dieser stammt meist aus unbeschatteten Tees, wird grob verarbeitet und mit Schnellmahlwerken pulverisiert. Das Ergebnis ist stumpf-grün, schmeckt bitter und hat weder die feine Süße noch die Cremigkeit von echtem Matcha.
Die Herstellung in Japan ist bis heute fernab industrieller Massenproduktion. Eine Granitmühle vermahlt pro Stunde gerade einmal 30 bis 40 Gramm Tencha zu Pulver. Bei steigender weltweiter Nachfrage laufen die Mühlen vielerorts rund um die Uhr, und trotzdem können die Produzenten kaum Schritt halten. Genau deshalb sind hochwertige Matcha-Sorten selten, wertvoll und hochpreisig.
Matcha ist damit mehr als nur Tee. Er verbindet jahrhundertealte Tradition mit moderner Achtsamkeit, ist Symbol für Qualität, Handwerkskunst und einen bewussten Lebensstil – und hebt sich klar von Produkten billiger Massenproduktion ab.